Wirkmodell Biofeedback-Training

Jede Bewegung unseres Körpers unterliegt der Orchestration  durch unser zentrales Nervensystem bzw. nimmt dort ihren Anfang. Dies lässt sich sowohl über die Gehirnaktivität, als auch durch eine direkte Ableitung der Muskelkontraktionen am Beckenboden messen. Werden letztere auf einem Monitor dargestellt, ergibt sich z.B. bei einem Inkontinenzpatienten eine Verlaufskurve, die sich von einer Muskelkontraktionskurve eines gesunden, jungen und starken Beckenbodens mit Sicherheit unterscheidet. Hieraus ergibt sich das Ziel, über ein sensorgestütztes Training, diesen Idealkurven immer näher zu kommen.

Hierzu setzt sich ein Anwender auf einen länglichen Hohlkörper, in dessen Innenraum ein elastisches Mehrkomponenten bzw. Flüssigkeitsmaterial befindet, das den „Gesäßdruck“ (Aufforderung, den Beckenboden zu kontrahieren) von der Außenhülle auf die Druck- oder Kraftmessvorrichtung im Innern (Sensoren) überträgt. Die daraus generierten Muskelkontraktionskurven werden über ein Software-Programm auf einem Bildschirm dargestellt und können z.B. nun mit der Kontraktionskurve eines gesunden Beckenbodens verglichen werden. Um im Sinne eines echten Biofeedbacks zu trainieren, werden dem Anwender damit auf dem Bildschirm diverse Kontraktionskurven vorgegeben, die der Patient in acht – zehnminütigen Kontraktionsbemühungen versucht „nachzuzeichnen“ – jeweils unterbrochen durch kurze Pausen, um einer Übermüdung der Beckenbodenmuskeln vorzubeugen.

Wichtig ist es auf jeden Fall, den Kontraktionsdruck der Gesäßmuskulatur programmtechnisch herauszurechnen. Denn ansonsten besteht die Gefahr eines sog. „Faulty Feedback“, also dass man hauptsächlich nur den Gluteusmuskel und nicht bevorzugt den Beckenboden trainiert.